Acne inversa

Was ist Acne inversa?

Acne inversa ist eine chronische Erkrnakung, bei der es immer wieder zum Auftreten von schmerzhaften Knoten, Abszessen und Fistelbildungen in den Achseln, der Leisten, des Genital- und Analbereichs kommen kann. Auch andere Körperstellen, wie zum Beispiel die Haut unterhalb der Brüste, kann betroffen sein.

Die genaue Ursache ist nicht bekannt, allerdings wird die Erkrankung derzeit intensiv beforscht. Man geht davon aus, dass es im Bereich der Haarwurzeln in den betroffenen Hautbezirken zu einer verstärkten Aktivierung des Immunsystems kommt, was zu einer überschießenden Immunreaktion schon auf kleinste Reize führt. In der Folge entzünden sich zuerst die Haarbälge, im weiteren Verlauf kommt es zu unter der Haut weiterziehenden entzündlichen Fistulierungen. Neben den Schmerzen kann auch der mit den eitrigen Entzündungen einhergehende Geruch eine starke Belastung für betroffene Patienten sein. In ausgeprägten Fällen kommt es zur Vernarbung großer Hautareale, die die Bewegung einschränken kann.

Leider ist die Erkrankung auch in medizinischen Fachkreisen nicht so bekannt wie es zu wünschen wäre. Viele Patienten durchleiden daher eine lange Geschichte wiederkehrender „Abszesse“ oder „Furunkel“ in den Achseln oder Leisten bis die richtige Diagnose gestellt wird.

 

Was hilft bei Acne inversa?

Obwohl die Acne inversa keine Infektionserkrankung ist, stellt die bakterielle Besiedlung der Haut einen so genannten „Triggerfaktor“, also einen Auslöser für das Auftreten neuer Hauterscheinungen bei Acne inversa dar. Daher sollten die entsprechenden Hautarealeeinmal täglich mit einer desinfizierenden Waschlösung gereinigt werden. Darüber hinaus hat sich die tägliche Pflege mit einer speziellen Intimlotion (Kutisana Intimlotion) in der Vergangenheit zur Vorbeugung von Rezidiven bewährt.

Eine geeignete Schmerztherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie einer Acne inversa. Da die Erkrankungen in Schüben verläuft, ist es wichtig zu wissen, in welcher Phase der Erkrankung Schmerzen auftreten und welche Maßnahmen geeignet sind, die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Einige gute Tipps zur Behandlung von Schmerzen bei Acne inversa finden Sie hier.

Für geringer ausgeprägte Fälle ist häufig eine medikamentäse Therapie ausreichend, die nach den aktuellen Leitlinien durchgeführt werden sollte. An erster Stelle steht hier eine Therapie mit antientzündlich wirksamen Medikamenten aus der Grupppe der Antibiotika (die aber nicht als Antibiotika gegen Bakterien eingesetzt werden – die Acne inversa ist keine Infektionskrankheit!).

Für schwere, vorwiegend entzündliche Fälle einer Acne inversa ist mittlerweile das Biologikum Adalimumab zur Therapie zugelassen. Für Adalimumab bestehen in der Dermatologie auch schon sehr gute Erfahrungen in der Therapie der Psoriasis. Vor Einleitung dieser Therapie müssen einige möglicherweise vorbestehende Erkrankugnen ausgeschlossen werden.Sprechen Sie hierzu bitte mit Ihrem Hautarzt.

In Fällen, die mit Vernarbungen oder Fistelgängen einhergehen ist die operative Therapie weiterhin das Mittel der Wahl. Einzelne kleine Knoten können ambulant versorgt werden, ausgeprägte Befunde sollten in einem Schwerpunktzentrum für Acne inversa versorgt werden. Da die Acne inversa lange Zeit ein Forschungsschwerpunkt von Dr. Bauer war und ist, können wir Sie gerne bezüglich der optimalen Versorgung beraten; wir arbeiten eng mit den entsprechenden Schwerpunktzentren zusammen.

Da die Entzündungsreaktion bei Acne inversa von den Haarfollikeln ausgeht, konnte in einzelnen Fällen gezeigt werden, dass eine Laserepilation der entsprechenden Bereich geeignet ist, Rezidiven vorzubeugen.

 

Wir beraten Sie im persönlichen Gespräch gerne zu allen Therapieoptionen.