Neurodermitis

Was ist Neurodermitis?

Die Neurodermitis, auch unter dem Begriff „atopisches Ekzem“ bekannt, ist eine chronische, anlagebedingte Entzündungserkrankung der Haut. Ursächlich sind verschiedene genetische Veränderungen in der Haut, die die Zusammensetzung der Hautbarriere oder die Bereitschaft der Haut zu Entzündungsreaktionen verändern.

Anders als gemeinhin angenommen betrifft eine Neurodermitis nicht nur bestimmte Hautareale, sondern kann auch isoliert an allen möglichen Körperstellen auftreten. Manche Patienten sind nur an der Kopfhaut betroffen, andere im Bereich von Po oder Genitalbereich, wieder andere nur an Händen und Füßen. Und obwohl sich eine Neurodermitis häufig im Kindes- oder Jugendalter zum ersten mal bemerkbar macht, kann eine entsprechende Veranlagung auch im höheren Lebensalter, wenn die Hat alterungsbedingt trockeneer wird, zum ersten Mal zum Ausbruch eines Ekzems führen.

 

Was hilft bei Neurodermitis?

Nahezu immer kommt es bei der Neurodermitis zu einer Veränderung der hauteigenen Fette, die für den Aufbau der Hautbarriere verantwortlich sind. Die Folge ist eine vermehrte Trockenheit der Haut durch vermehrten Wasserverlust über die oberste Hautschicht, die Epidermis. Daher ist eine konsequente Basispflege, optimaler Weise nach dem „soak & seal – Prinzip“ die grundlegende Maßnahme zur Therapie jeder Art von Ekzem.

Allerdings ist bei einem akut bestehenden Ekzem eine pflegende Therapie allein oft nicht ausreichend. Je nach Ausprägung muss zusätzlich eine antientzündliche Therapie durchgeführt werden. Klassischerweise erfolgt diese mit eine kortisonhaltigebn Creme, wobei immer die Wirkstärke des verwendeten Kortisons an die Notwendigkeiten angepasst werden muss. Als Therapiealternative stehen ersatzweise Calcineurininhibitoren wie Protopic oder Tacrolimus zur Verfügung, die nicht zu den typischen Nebenwirkungen von Kortisoncremes wie einer Hautverdünnung führen. Länger bestehende Ekzeme werden mit so genannten proaktiven Therapien behandlet, bei denen die angewandten Cremes nicht jeden Tag, sondern in regelmäßigen Abständen mehrmals pro Woche angewandt werden.

Nur sehr schwere Formen einer Neurodermitis machen eine Therapie mit Tabletten oder Spritze notwendig. Bei solchen schwerem Formen kommen Medikamente zum einsatz, die das Immunsystem gezielt unterdrücken oder modulieren. Allerdings sollen solche Medikamente nur unter engmaschiger ärzticher Kontrolle eingesetzt werden, da Sie neben ihrer guten Wirkung auch zu ernsthaften Nebenwirkungen führen können.